Rathausbrücke Erfurt
03.10.2023
WAS SOLL DAS GOLD AN ERFURTER BRÜCKEN?
„Wie erleben Sie gesellschaftliche Spaltung? Welche Angst heizt die Furien an und treibt die Menschen den extremen Rechten zu und macht sie empfänglich für faschistische Agitation? Welche sozialpsychologischen Grundlagen bedingen die aktuelle Entwicklung?“ Das will die Künstlerin Nina Nielebock Erfurter*innen fragen. Zuhören ist Teil ihrer Performance im öffentlichen Raum die GOLDBRÜCKEN in ERFURT.
Die relationale Kunstperformance erklärt die soziale Situation zum Kunstwerk. Sie macht sich die sokratische Idee des demokratiefördernden Dialogs zunutze, in der das Denken jeder und jedes Einzelnen zählt. „Diese neu erstrahlende, gleichsam in einen Goldrahmen gesetzte Normalität gestattet ein Verweilen im Zwischen, eine Zwischenmenschlichkeit von oft tückischen, oder gekonnten und manchmal auch glücklichen Übergängen zwischen den Ufern.“ Florian Arnold über die Goldbrücken.
In der Berichterstattung erscheint Thüringen unter anderem als ein Hotspot politischer Polarisierung in Deutschland. Das Symbol für das Überwinden von Gräben ist für Nina Nielebock die Brücke. „Auf der ganzen Welt gelten Brücken als Zeichen der Begegnung“, sagt sie. Deshalb will die Künstlerin die Verbindenden Gespräche in der Landeshauptstadt stattfinden lassen: 2022 bei den großen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit an der BERGSTROMBRÜCKE und der BRÜCKE JOHANNESSTRAßE, am 03.10.2023 an der RATHAUSBRÜCKE mitten im Zentrum.
Bereits 2021 säuberte und veredelte die Nina Nielebock die Handläufe der 187 m langen Kurpfalzbrücke in Mannheim. Dort, wie auch in Erfurt, präsentiert der Kunstverein INDUSTRIETEMPEL – außergewöhnliche Projekte für außergewöhnliche Orte die Intervention in der Stadt.